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Alles hat seine Stunde (Koh3)
13.01.2019 - von thomas (dek23)


Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit...

In den letzten Monaten habe ich sehr oft an eine Geschichte denken müssen, welche ich vor vielen Jahren bei einer Advent-Veranstaltung gehört habe. Leider weiß ich weder wer diese Geschichte ursprünglich geschrieben hat, noch wo sie im original zu finden ist - Vielleicht kennt sie ja jemand von Euch und kann mir schreiben wo sie zu finden ist?

Diese Geschichte handelte von einer jungen Frau, welche ab und zu in die Kirche ging und so persönlich mitbekam wie im Laufe der Zeit die Anzahl der Kirchenbesucher immer weniger wurde. Eines Tages erhielt sie eine Einladung in der sie zur Begräbnisfeier der Kirche eingeladen wurde. Natürlich war sie neugierig wie eine solche Trauerfeier aussehen würde und was das überhaupt zu bedeuten hätte. Am Tag des Ereignisses war sie schon etwas früher bei der Kirche und trotzdem war diese schon gesteckt voll. Nicht einmal zu Weihnachten waren so viele Kirchenbesucher, eigentlich hatte sie noch nie so viele Menschen in der Kirche gesehen. Feierlich aber auch mit einer traurigen Note wurde der Gottesdienst musikalisch begonnen. Im Mittelgang knapp vor dem Ausgang konnte man einen Sarg erkennen. Am Ende der Feierlichkeiten, nachdem viele Erinnerungen und Dankesworte geteilt wurden, ermutigte der Pfarrer die Besucher am Weg zum Ausgang doch einen Blick in den Sarg zu werfen. Wer dann glaube dass die Kirche nicht gestorben ist, der möge wieder beim Seiteneingang hereinkommen. Die junge Frau war, so wie alle anderen, natürlich äußerst gespannt, was denn in dem Sarg sein könnte? Als dann noch jede Menge Menschen wieder beim Seiteneingang hereinströmten, war ihre Spannung kaum mehr auszuhalten. Was könnte in dem Sarg sein - wie sieht Kirche aus und was hat die Menschen davon überzeugt, dass die Kirche immer noch lebendig ist? Glücklicherweise kam sie schon als nächste an die Reihe, sie machte den letzten Schritt zum Sarg, sie schloß kurz die Augen während sie sich zum Sarg herunterbeugte und öffnete sie dann. Was sie dabei im Sarg erblickte war ihr eigenes Gesicht, in einem Spiegel.

In letzter Zeit fühle ich mich ein bisschen wie diese junge Frau, ich merke dass im Dekanatsjugendteam nicht mehr alles so rund läuft. Es scheint manchmal fast so als wäre die Blütezeit vorbei. Die Wahl musste verschoben werden, da sich zuerst zu wenige Wähler gemeldet haben, danach waren die Kandidaten verunsichert ob sie sich überhaupt noch aufstellen lassen wollen. Zudem ist jene hauptamtliche Jugendleiterin die für die Unterstützung im Dekanat geplant war, plötzlich in Bildungskarenz gegangen, Nachfolge gibt es natürlich keine. Aus den Pfarren wird das Feedback weniger, kaum werden Termine übermittelt, welche als Einladung für andere im Dekanat gedacht sind. Manche Pfarren haben keine Jugendgruppen mehr, die bei Dekanatsveranstaltungen teilnehmen könnten. In anderen Pfarren, in denen es Jugendgruppen gibt, sind diese mit ihren eigenen Veranstaltungen und Verpflichtungen so sehr beschäftigt, dass ein Blick nach außen nicht mehr drinn ist.
Jedoch andererseits war Jugendarbeit nie nur einfach. Bevor das Dekanatsteam gegründet wurde, gab es kaum Kontakte zwischen den Pfarren. Eine Veranstaltung mit mehr als maximal zwei Pfarren organisieren zu können war ein ferner Traum, man kannte ja nicht einmal Ansprechpersonen der Nachbarpfarren. Eine Jugendmesse in der mehr als 15-20 Jugendliche anwesend waren war vor Find Fight Follow auch für das gesamte Vikariat ein Erfolg. Vielleicht ist man einfach von den Erfolgen des letzten Jahrzehnts zu verwöhnt? Vielleicht erinnern sich viele einfach nicht mehr an die Zeiten, als ein Vikariat und eine Diözese damit kämpften wenigstens 1-2 Kandidaten zu finden, während im Dekanat 3-5 Kandidaten zur Wahl aufgestellt wurden. Viele dieser Kandidaten haben dann aus unserem Dekanat den Weg ins Vikariat und die Diözese gefunden um dort wieder einiges zu beleben.
Alles hat seine Stunde - aber welche ist für das Dekanatsteam angebrochen? Ist es die Zeit Abzuernten oder wieder zum Pflanzen, eine Zeit zum Niederreißen oder eine Zeit um neu aufzubauen?

Was denkt Ihr? Schreibt mir einfach und bitte auch dazu ob ich hier von Euren Antworten posten darf?


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