Als ich am 01.05.1990 das erste Mal selbst als Teilnehmer an der damaligen Radwallfahrt des Dekanats Liesing teilgenommen habe, waren die Hochzeiten mit großen Teilnehmerzahlen schon vorüber.
Da es nicht lange gedauert hat, bis diese Wallfahrt dann komplett tot war, habe ich mich entschlossen, diese selbst zu organisieren, um diese Tradition weiterzuführen.
Das war 1995 und nicht ganz so wie geplant, denn warum auch immer (vielleicht weil wir nur im engen Freundeskreis zu dritt unterwegs waren), haben wir uns entschlossen, uns den Berg nach Heiligenkreuz
zu ersparen und sind direkt nach Baden gefahren (das auch damals schon auf der Strecke lag).
Aber in den Folgejahren waren wir dann (mit einigen Unterbrechungen und so mancher Terminverschiebung weg vom 1. Mai) wirklich nach Heiligenkreuz unterwegs.
Die Massenveranstaltung, die sie früher einmal war, wurde sie zwar nicht mehr, was aber eh angenehmer ist, dafür hat sie sich aber beständig gehalten und immer wieder Neuerungen erfahren.
Die Streckenführung habe ich immer wieder an die Gegebenheiten der Radinfrastruktur angepasst und der Schwerpunkt der Teilnehmenden hat sich immer mehr von Atzgersdorf nach Mödling verlagert.
Und so habe ich dann vor einigen Jahren Start und Ziel nach Mödling verlegt und dieses Jahr hat die Heiligenkreuzradwallfahrt das erste Mal als Veranstaltung der Pfarre Neu Guntramsdorf
(mit entsprechendem Start und Ziel) und im Rahmen von „Auf neuen Wegen“ stattgefunden, übrigens wieder mit einer veränderten Streckenführung und neuem Stamm-Eissalon als Abschluss der Fahrt.
Doch damit genug zur Historie!
Wir waren eine vergleichsweise große Gruppe mit 19 Teilnehmenden, so wie im letzten Jahr auch wieder mit einem E-Scooter. Wieder behütet durch gutes Wetter (fast schon zu warm).
Bei unserem ersten gestaltetem Halt am Teichbiotop in Gaaden betrachteten wir den ersten Aspekt unseres Themas „Hat unsere Zukunft noch Zukunft?“ nämlich die Weltpolitik.
Wir stellten uns die Frage, welches Bild unsere Kinder von den Mächtigen der Welt vermittelt bekommen? Der Stärkere setzt sich durch und nimmt sich einfach das, was er will.
Respektvoller Umgang mit anderen (vorallem Bevölkerungsgruppen) ist anscheinend auch nicht mehr modern. All das gilt nicht nur für Diktatoren auch in Demokratien wird dieses Verhalten
von großen Teilen der Wählenden gutgeheißen. Als Christen müssen wir da, wo immer auch möglich, dagegen halten und mit gutem Beispiel vorangehen.
All die Dinge, die uns belasten, versenkten wir dann symbolisch im Teich. Nach dieser Aktion fühlte sich dann für einige vielleicht sogar der folgende Anstieg Richtung Heiligenkreuz leichter an.
In Heiligenkreuz stärkten wir uns dann beim großen Klostermarkt und setzten uns thematisch mit der Zukunft der Kirche auseinander. Die zentrale Frage war, wohin die Kirche wohl in Zukunft gehen wird.
Ob sie erstarrt oder sich der heutigen Zeit annähern wird und wie es mit unseren kirchlichen Strukturen in Zeiten des Sparens weitergehen wird. Und dass wir alle gefordert sind unseren Beitrag
für diese Entwicklungen einzubringen. Als Vorbild dienten dazu die Apostel Petrus und Johannes in der Apostelgeschichte. In Überraschungseiern versteckte Symbole wurden dann anschließend in Kleingruppen gedeutet und diskutiert.
Beim Urtelstein im Helenental stand dann die Natur, und wie wir mit ihr umgehen sollten, im Mittelpunkt. Passend zum Thema konnten wir schon davor die zahlreichen immer noch sichtbaren Folgen
des Hochwassers im Herbst beobachten.
Als Beinaheabschluss der Tour folgte dann wieder das traditionelle Eisessen, diesmal in Pfaffstätten. Und nach 43km waren wir dann wieder zurück in Neu Guntramsdorf.
Hier gibt es Fotos von Christian,
von Marlies und
von Irina
Christian Zacherl